Auch Helfer brauchen einmal Hilfe
Oft kommt es vor das die Helfer vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) zu Einsätzen gerufen werden und dort trotz aller Bemühungen leider erfolglos die Einsatzstelle wieder verlassen müssen, da der betroffene Patient noch an der Unfallstelle verstorben ist. Den Angehörigen steht dann der Kriseninterventionsdienst (KID) zur Verfügung. Helfer die geschult sind sich mit den Hinterbliebenen zu unterhalten, sie zu betreuen und zu unterstützen – um in der Trauer nicht alleine zu sein.
Interner Lehrgang im Bürgertreff Kassel
Am vergangenen Wochenende hatte der Stellvertretende Leiter vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) Biebergemünd Edgar Gläser seine Bereitschaftsangehörigen zu einem Erste Hilfe Kurs in den Kasseler Bürgertreff eingeladen. „Auch wir müssen unser Wissen in den einfachen Grundlagen der Ersten Hilfe regelmässig auffrischen“ so Edgar Gläser zur Begründung. Und tatsächlich waren die knapp 15 Teilnehmer an beiden Tagen mit Eifer dabei als es unter anderem um die Themen Blutstillung durch Verbände anlegen, Kontrolle der Vitalfunktionen, die stabile Seitenlage bei einer bewusstlosen Person herbei zu führen oder das durchführen der lebenswichtigen Herz-Lungen-Wiederbelebung ging. Neben den aktiven DRK-Angehörigen aus den beiden Bereitschaften von Biebergemünd waren auch drei junge Mädchen aus dem Kasseler Jugendrotkreuz - nämlich Michelle Frank, Sophia Amend und Denise Schmidt – dabei, um ihre Kenntnisse in der Ersten Hilfe aufzufrischen. „Schön das Jung und Alt gemeinsam an diesem Lehrgang teilnehmen“ so Edgar Gläser und äußerte die Hoffnung, dass die Jugendlichen dem Roten Kreuz treu bleiben und irgendwann in die aktive Bereitschaft überwechseln.
Katastrophenschutz - Suchdienst
Das Deutsche Rote Kreuz ist von der Bundesregierung beauftragt das Amtliche Auskunftsbüro in Zeiten bewaffneter Konflikte zu leiten. Seit der Gründung des DRK-Suchdienstes konnten nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 mehr als 16 Millionen Menschen zusammengeführt, mehr als 500 000 Kinderschicksale geklärt und weltweit rund 600 000 Menschen über den Verbleib von Angehörigen in Konflikten und Katastrophen benachrichtigt werden.
Um diese Arbeit durchführen zu können ist in den DRK-Geschäftsstellen Gelnhausen und Hanau jeweils ein "Kreisauskunftsbüro" (KAB) eingerichtet worden. Das heutige Spektrum des DRK-Suchdienstes beinhaltet wesentlich den Einsatz bei Katastrophenfällen und Großschadensereignissen. Bei großen Unglücken (z.B. Bahnunglück in Eschede) - bei denen eine größere Anzahl an Personen verletzt werden, in verschiedene Krankenhäuser verbracht werden oder in Sammelstellen untergebracht werden müssen - benötigen die Angehörigen eine Stelle, bei der sie erfahren können wo sich ihre Familienangehörigen befinden. |
Und hier kommen die Mitglieder des DRK-Suchdienstes zum Einsatz:
Nach Alarmierung richten sie eine Personenauskunftsstelle ein und betreiben diese selbstständig. Hier werden die Informationen über Betroffene von Schadensereignissen gesammelt, systematisiert und aufbereitet. Sie stehen so für eine qualifizierte und schnelle Auskunft an suchende Angehörige zur Verfügung.
Die Daten werden zum einen papiergebunden in Form von Karteikarten gesammlt. Zusätzlich erleichtert eine Computer-Software (Xenios) die Auskunftsfähigkeit des Suchdienstes.
Die DRK-Ortsvereinigung Biebergemünd hat sich 2011 dazu entschlossen, den DRK-Suchdienst des Kreisverbandes Gelnhausen-Schlüchtern zu übernehmen und bilden zusammen mit Angehörigen des Kreisverbandes Hanau somit den Katastrophenschutz-Zug "Suchdienst" im Main-Kinzig-Kreis.
Zur Aus- und Fortbildung als Mitarbeiter im Suchdienst gehört die Teilnahme an insgesamt sechs Seminaren, bei denen unter anderem die Registrierung und das Arbeiten am PC (Xenios) beigebracht werden, der Umgang mit Angehörigen geübt wird, sowie das betreiben einer Personenauskunftsstelle bei einer Notfallübung durchgespielt wird.